Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule
Die Röntgenaufnahme der Wirbelsäule dient der Beurteilung der knöchernen Strukturen, der Gelenkverhältnisse sowie möglicher pathologischer Veränderungen wie Frakturen, Degenerationen oder Fehlstellungen. Je nach Untersuchungsregion – Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule – werden spezifische Standardprojektionen angewendet. Diese umfassen in der Regel die a.p.- oder p.a.-Aufnahme sowie die seitliche (lateral) Projektion. Ergänzende Spezialaufnahmen, wie Schrägaufnahmen oder Funktionsaufnahmen, können je nach klinischer Fragestellung erforderlich sein. Eine exakte Patientenlagerung, die richtige Strahlenausrichtung und eine angepasste Belichtungstechnik sind entscheidend, um eine optimale Bildqualität mit minimalen Überlagerungen zu gewährleisten.
Einstelltechniken
HWS a.p.
Qualitätsanforderungen
- Strichförmige Darstellung der Deck- und Bodenplattenflächen im Zentralstrahlbereich
- Guter Einblick in die Zwischenwirbelräume.
- Weitgehende Deckung der strichförmigen dorsalen Wirbelkanten.
- Darstellung der ovalen Bogenwurzeln.
- Wirbellöcher mit kleinen Wirbelgelenken regionabhängig einsehbar und abgrenzbar.
- Darstellung der Dornfortsätze.
- Darstellung der Transversal- und Kostotransversalfortsätze.
- Visuell scharfe Darstellung der regionaltypischen Kortikalis und Spongiosa.
- Darstellung der paraspinalen Weichteile.
HWS lateral
Qualitätsanforderungen
- Darstellung der gesamten HWS von C0 bis Th1.
Strichförmige Darstellung der Deck- und Bodenplattenflächen im Zentralstrahlbereich. - Guter Einblick in die Zwischenwirbelräume.
- Weitgehende Deckung der strichförmigen dorsalen Wirbelkanten.
- Darstellung der ovalen Bogenwurzeln.
Wirbellöcher mit kleinen Wirbelgelenken regionabhängig einsehbar und abgrenzbar. - Darstellung der Dornfortsätze.
- Darstellung der Transversal- und Kostotransversalfortsätze.
- Visuell scharfe Darstellung der regionaltypischen Kortikalis und Spongiosa.
- Darstellung der paraspinalen Weichteile.
- Keine Überlagerung des vorderen Atlasbogens durch den Unterkiefer.
- Die Querfortsätze projizieren sich auf die Wirbelkörper.
Evtl. “Schwimmer-Aufnahme”, wenn die Schultern, die untere HWS zu stark überlagern.
HWS schräg
Qualitätsanforderungen
- Die Nervenaustrittslöcher (Foramina intervertebralia) stellen sich von C2-C7 frei projiziert dar.
- Die kleinen Wirbelgelenke sind einsehbar.
- Die Gelenkfortsätze kommen dachziegelartig zur Darstellung.
HWS bewegter Unterkiefer
Qualitätsanforderungen
- Symmetrische Darstellung aller 7 HWK und Gelenkfortsätze.
- Okziput und Maxilla projizieren sich übereinander.
- Gute Unterkieferverwischung.
- Die Dornfortsätze projizieren sich auf die Mittellinie der HWS.
- Gesamtübersicht der HWS mit guter Abgrenzbarkeit der Wirbelkörper.
- Möglichst planparallele Darstellung der Grund- und Deckplatten.
DENS a.p.
Qualitätsanforderungen
- Bissebene und Unterkante des Hinterhaupts sollen sich überdecken.
- Der Dens ist mittelständig: gleicher Abstand zum aufsteigenden Ast des Unterkiefers beidseits.
- Weitgehend überlagerungsfreie Darstellung des Atlas und des Axis mit Dens.
- Gut einsehbares Atlantookzipital- und Atlantoaxialgelenk.
- Der vordere und der hintere Atlasbogen überlagern den Dens.
BWS a.p.
Qualitätsanforderungen
- Planparallele Darstellung der Wirbelkörper Grund- und Deckplatten im Zentralstrahlbereich.
- Gute Einsehbarkeit der Zwischenwirbelräume.
- Belichtungskonstanz in allen Abschnitten.
- Symmetrische Darstellung der Wirbelbogenansätze.
- Scharfe Abbildung der Costovertebralgelenke.
BWS lateral
Qualitätsanforderungen
- Streng seitliche Darstellung der Brustwirbelsäule.
- Planparallele Abbildung von Grund- und Deckplatten.
- Gute Einsehbarkeit der Zwischenwirbelräume.
- Möglichst wenig Überlagerung durch das Schulterblatt.
LWS a.p.
Qualitätsanforderungen
- Darstellung der gesamten LWS einschliesslich des BWK 12 und des S1 sowie der Iliosacralgelenke.
- Scharfe Darstellung der Grund- und Deckplatten im Zentralstrahl mit guter Einsehbarkeit der Zwischenwirbelräume.
- Symmetrische Darstellung der Wirbelbogenäbgänge und Querfortsätze mit mittelständigen Dornfortsätzen.
LWS lateral
Qualitätsanforderungen
- Streng seitliche Aufnahme der LWS mit Darstellung aller LWK, Erfassung der Dornfortsätze und Darstellung des BWK12 und des S1.
- Scharfe Abgrenzbarkeit der Kortikalis aller Wirbelkörper im Bereich der Grund- und Deckplatten, sowie der Wirbelkörpervorderkante und –hinterkante.
- Gute Einsehbarkeit der Zwischenwirbelräume.
LWS schräg
Qualitätsanforderungen
- Darstellung alle LWK mit frei einsehbaren Intervertebralgelenken.
- Darstellung der typischen Hundefigur, die durch den oberen Gelenkfortsatz mit dem Zwischenwirbelgelenk und der angrenzenden Interartikularportion gebildet wird.
- Scharfe Kortikalisbegrenzung im Bereich der Grund- und Deckplatte, sowie der Wirbelkörpervorderkanten und -hinterkante.