Synoviale Chondromatose

Chondromatose – wenn sich Knorpelknötchen im Gelenk bilden

Chondromatose (genauer: Synoviale Chondromatose) ist eine seltene, gutartige Erkrankung der synovialen Gelenke, bei der sich knorpelige oder knorpel-knochenartige Knötchen (sog. Chondrome) in der Synovialmembran (Gelenkinnenhaut) bilden. Diese Knötchen können sich ablösen und frei im Gelenk bewegen – man spricht dann von Gelenkmäusen.

🔍 Definition und Einteilung

Synoviale Chondromatose ist eine metaplastische Erkrankung, d. h., es kommt zur Umwandlung von normalem Gewebe (Synovialis) in Knorpelgewebe.

• Primäre Chondromatose: idiopathisch (Ursache unbekannt), meist bei jüngeren Erwachsenen (30–50 Jahre)

• Sekundäre Chondromatose: infolge anderer Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Trauma, Entzündungen

⚙️ Pathogenese (Entstehung)

1. Metaplasie der Synovialmembran: Synovialzellen wandeln sich in knorpelbildende Zellen um.

2. Bildung multipler Knorpelnester in der Gelenkinnenhaut.

3. Verkalkung oder Ossifikation der Knorpelknötchen.

4. Ablösung dieser Knötchen → freie Gelenkkörper („Gelenkmäuse“).

5. Mechanische Beschwerden durch Gelenkblockierung, Entzündung oder Ergussbildung.

🦴 Betroffene Gelenke

• Meist: Kniegelenk

• Seltener: Hüfte, Schulter, Ellenbogen, Sprunggelenk

🧪 Diagnostik

• Röntgen: sichtbare verkalkte freie Gelenkkörper

• MRT: gut geeignet zum Nachweis nicht verkalkter Knorpelkörper

• Arthroskopie: direkte Sicht auf die Knötchen, ggf. Therapie möglich

🩺 Symptome

• Gelenkschmerzen (belastungsabhängig)

• Bewegungseinschränkung, Gelenkblockaden

• Gelenkerguss

• Krepitationen (Reibegeräusche)

🛠 Therapie

• Operativ:

  • Arthroskopische oder offene Entfernung der freien Gelenkkörper

  • Synovektomie (Entfernung der krankhaften Synovialmembran)

• Konservativ: kaum wirksam

📌 Zusammenfassung