Röntgenzeichen des Thorax

Röntgenzeichen des Thorax sind charakteristische Befunde auf Thoraxaufnahmen, die spezifische Erkrankungen oder Zustände anzeigen. Sie dienen als wertvolle Orientierungshilfen in der diagnostischen Praxis und unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei einer schnellen und präzisen Beurteilung.

Diese Seite bietet eine strukturierte Übersicht der wichtigsten Röntgenzeichen in der Thoraxdiagnostik. Die Zeichen sind nach typischen pathologischen Befunden geordnet, um eine einfache Navigation und gezielte Informationsfindung zu ermöglichen. Zu jedem Zeichen wird angegeben, wie es sich in der Projektionsradiographie des Thorax darstellt. Nutzen Sie dieses Nachschlagewerk als praktische Hilfe für den Alltag in der radiologischen Diagnostik.

Die Auflistung enthält nur die Röntgenzeichen, die in der Projektionsradiographie des Thorax sichtbar sind. Die radiologischen Zeichen für MRI und CT finden Sie auf radiologie24.ch.

ÜBERSICHT

Eierschalen-Kalzifikationen (Pattern of eggshell calcifications)

Eierschalen-Kalzifikationen (englisch: Pattern of Eggshell Calcifications) beschreiben eine charakteristische radiologische Erscheinung, bei der dünne, periphere Verkalkungen in Lymphknoten oder anderen Geweben sichtbar sind. Das Muster ähnelt einer zerbrechlichen „Eierschale“ mit zentral unverändertem oder nur leicht verändertem Gewebe.


Radiologische Merkmale:

  • Lokalisation: Meist in Lymphknoten, insbesondere in der Mediastinal- oder Hilarregion.
  • Erscheinung: Dünne, gleichmäßige, periphere Verkalkungen mit einem zentral hypodensen oder unveränderten Bereich.
  • Typisch bei Thorax-Röntgenaufnahmen oder CT.

Klinische Bedeutung und häufige Ursachen:

  1. Silikose:

    • Chronische Exposition gegenüber Siliziumstaub, oft bei Arbeitern in der Bau- oder Steinbruchindustrie.
    • Verkalkungen treten oft in den Hilus-Lymphknoten auf.
  2. Sarkoidose:

    • Eine granulomatöse Erkrankung, die auch eine Eierschalen-Kalzifikation verursachen kann, wenn sie chronisch verläuft.
  3. Lymphome nach Therapie:

    • Nach Chemotherapie oder Bestrahlung können verkalkte Lymphknoten als Residuum zurückbleiben.
  4. Tuberkulose:

    • Chronisch granulomatöse Infektion mit Verkalkung in den betroffenen Lymphknoten.
  5. Anthrakose:

    • Kohlenstaublunge (Berufskrankheit), oft bei Bergarbeitern.
  6. Histoplasmose:

    • Seltene Ursache, vor allem in Endemiegebieten für Pilzinfektionen.

Diagnostische Bedeutung:

Eierschalen-Kalzifikationen sind ein wichtiger Hinweis auf chronische granulomatöse Erkrankungen oder Umweltexpositionen und helfen, die Ursache der Lymphknotenveränderung einzugrenzen.

Finger-in-Handschuh-Zeichen (Finger-in-groove sign)

Das Finger-in-Handschuh-Zeichen (englisch: Finger-in-Groove Sign oder auch Finger-in-Glove Sign) ist ein radiologisches Muster, das typischerweise bei Röntgen- oder CT-Aufnahmen der Lunge beobachtet wird. Es beschreibt das Erscheinungsbild verzweigter, röhrenförmiger Opazitäten, die an Finger in einem Handschuh erinnern.
Radiologische Merkmale:
  • Erscheinung: Verzweigte, röhrenartige Strukturen, die meist aus den zentralen Bronchien in die peripheren Lungenabschnitte ausstrahlen.
  • Lokalisation: Typischerweise in den Lungenfeldern sichtbar, oft in den unteren Lungenabschnitten.

Klinische Bedeutung: Das Finger-in-Handschuh-Zeichen ist charakteristisch für Bronchiektasen, die durch Schleim- oder Sekretansammlungen in den dilatierten Bronchien verursacht werden. Die Opazitäten entsprechen gefüllten Bronchien, die durch den Sekretstau sichtbar werden. Häufige Ursachen:
  • Mukoviszidose (zystische Fibrose):
    • Eine häufige Ursache für das Zeichen, da die Krankheit mit chronischer Bronchiektasie und vermehrter Schleimproduktion einhergeht.
  • Chronische Infektionen:
    • Rezidivierende bakterielle Infektionen können Bronchiektasen verursachen und das Zeichen sichtbar machen.
  • Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA):
    • Eine allergische Reaktion auf Aspergillus-Schimmelpilze, die zu schleimgefüllten Bronchien führt.
  • Primäre Ziliendyskinesie:
    • Eine genetische Störung, die die Schleim-Clearance beeinträchtigt und zu wiederholten Infektionen und Bronchiektasen führt.
  • Tuberkulose:
    • Tuberkulöse Bronchiektasen können ähnliche Veränderungen hervorrufen.

  • Zusammenfassung: Das Finger-in-Handschuh-Zeichen ist ein typisches Zeichen für schleim- oder sekretgefüllte Bronchien und liefert wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Pathologie, insbesondere Bronchiektasen. Es ist ein Schlüsselbefund bei Erkrankungen mit chronischer Obstruktion oder Sekretretention.

    Goldenes-S-Zeichen (Golden-S sign)

    Das Goldene-S-Zeichen (englisch: Golden S Sign) ist ein radiologisches Zeichen, das typischerweise auf Röntgenaufnahmen des Thorax oder CT-Bildern zu sehen ist. Es beschreibt eine S-förmige Kontur des Lungengewebes, die durch eine Kombination aus Atelektase und einer raumfordernden Läsion entsteht.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      Eine S-förmige Kontur, die durch:
      • Eine konvexe Ausbuchtung nach außen (durch eine Raumforderung, z. B. einen Tumor) und
      • Eine konkave Einziehung (durch eine kollabierte Lunge oder Atelektase) entsteht.
    • Lokalisation:
      Häufig im rechten oberen Lungenlappen, kann aber auch in anderen Bereichen auftreten.

    Klinische Bedeutung:

    Das Goldene-S-Zeichen ist ein wichtiges Indiz für eine zentrale Bronchialobstruktion, die zu einem Lappenkollaps führt. Die konvexe Komponente weist oft auf die Ursache hin, z. B. einen Tumor.

    Häufige Ursachen:

    1. Bronchialkarzinom:

      • Die häufigste Ursache. Tumoren, die den Haupt- oder Lappenbronchus verschließen, führen zur Atelektase und zur typischen S-Form.
    2. Metastasen:

      • Raumfordernde Metastasen im Bereich der Bronchien können ebenfalls das Zeichen verursachen.
    3. Gutartige Obstruktionen:

      • Z. B. Schleim oder Fremdkörper, die eine lokale Atelektase hervorrufen.
    4. Narbenprozesse oder Fibrose:

      • Veränderungen, die sowohl eine Retraktion als auch eine Verdrängung des Lungengewebes bewirken.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Goldene-S-Zeichen ist ein wichtiges radiologisches Zeichen für das Vorhandensein einer zentralen Raumforderung. Es erfordert in der Regel weitere diagnostische Maßnahmen, z. B. eine Bronchoskopie oder eine Biopsie, um die zugrunde liegende Ursache zu klären.

    Hoffmann-Rigler-Zeichen

    Das Hoffmann-Rigler-Zeichen ist ein radiologisches Zeichen, das auf eine linksventrikuläre Vergrößerung (Hypertrophie oder Dilatation) hinweist. Es basiert auf der Einengung oder Verdrängung des retrokardialen Raums in der seitlichen Thoraxaufnahme.

    • Messung:
      • Der retrokardiale Raum liegt hinter dem linken Ventrikel, direkt vor der Wirbelsäule. Bei einer Linksventrikelvergrößerung wird dieser Raum eingeengt, weil der vergrößerte Ventrikel nach posterior drückt.
      • Eine signifikante Verkleinerung oder Aufhebung des retrokardialen Raums gilt als Hinweis auf eine pathologische Vergrößerung des linken Ventrikels.

    Radiologische Merkmale

    1. Projektion:

      • Das Hoffmann-Rigler-Zeichen wird in der seitlichen Röntgenaufnahme des Thorax beurteilt.
    2. Normalbefund:

      • Der retrokardiale Raum ist normalerweise gut sichtbar und weist eine klare Transparenz zwischen der Hinterwand des Herzens und der Wirbelsäule auf.
    3. Pathologischer Befund:

      • Eine Linksventrikelvergrößerung führt zu:
        • Einengung oder vollständigem Verlust des retrokardialen Raums.
        • Verlagerung des Herzhinterrands nach posterior.
    4. Zusätzliche Hinweise:

      • In der AP- oder PA-Aufnahme wird eine Linksventrikelvergrößerung oft durch eine Vergrößerung des linken Herzkonturanteils erkennbar (Verbreiterung der Herzsilhouette).

    Klinische Bedeutung

    • Das Hoffmann-Rigler-Zeichen ist besonders nützlich, um eine Linksventrikelvergrößerung bei chronischen Erkrankungen zu erkennen, z. B.:
      1. Arterielle Hypertonie:
        • Führt zu einer konzentrischen Hypertrophie und später zu einer Dilatation des linken Ventrikels.
      2. Mitral- oder Aortenklappenerkrankungen:
        • Insbesondere bei Mitralinsuffizienz oder Aortenstenose kommt es häufig zu einer Linksventrikelvergrößerung.
      3. Kardiomyopathien:
        • Dilatative Kardiomyopathie führt zu einer deutlichen Dilatation des linken Ventrikels.
      4. Herzinsuffizienz:
        • Besonders bei chronischer Herzinsuffizienz ist das Zeichen ein Hinweis auf die Linksherzbeteiligung.

    Differentialdiagnosen

    • Perikarderguss: Kann ebenfalls zu einer Einengung des retrokardialen Raums führen, ist jedoch nicht spezifisch für den linken Ventrikel.
    • Mediastinale Raumforderungen (z. B. Tumoren): Können den Raum hinter dem Herzen ebenfalls einengen, haben aber oft andere radiologische Merkmale.

    Diagnostische Hinweise

    1. Röntgen-Thorax:
      • Seitliche Projektion ist notwendig, um den retrokardialen Raum zu beurteilen.
      • Der PA-Film ergänzt die Beurteilung durch die Messung des Herz-Thorax-Quotienten und die Darstellung der linken Herzkontur.
    2. Ergänzende Verfahren:
      • Echokardiographie: Zur genauen Quantifizierung der Ventrikelgröße.
      • MRT oder CT: Hochauflösende Darstellung des linken Ventrikels und des gesamten Herzens.

    Grenzen des Hoffmann-Rigler-Zeichens

    • Falsch-negative Befunde:
      • Bei Patienten mit Lungenüberblähung (z. B. COPD) kann der retrokardiale Raum trotz einer Linksventrikelvergrößerung normal erscheinen.
    • Falsch-positive Befunde:
      • Rotation des Patienten während der Aufnahme kann die Herzkontur verfälschen.
    • Zusätzliche Bildgebung: Bei unklaren Befunden sollte immer eine Echokardiographie oder ein MRT durchgeführt werden.

    Das Hoffmann-Rigler-Zeichen ist ein wertvolles Röntgenzeichen, um eine Linksventrikelvergrößerung schnell und effektiv in der seitlichen Thoraxaufnahme zu erkennen. Es wird jedoch am besten im Zusammenspiel mit anderen klinischen und bildgebenden Befunden interpretiert.

    Interface-Zeichen (Interface sign)

    Das Interface-Zeichen (englisch: Interface Sign) ist ein radiologisches Konzept, das sich auf die Grenzfläche zwischen unterschiedlichen Geweben oder Strukturen bezieht, die im Bild durch Unterschiede in der Dichte sichtbar wird. Es ist in der Bildgebung der Lunge und anderer Organe von Bedeutung.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Eine klar erkennbare Grenze zwischen zwei Geweben mit unterschiedlicher Dichte oder Signalintensität, z. B. zwischen normalem Lungengewebe und einer verdichteten, pathologischen Region.
      • Das Zeichen wird häufig in CT oder Röntgenaufnahmen der Lunge beschrieben.
    • Typische Darstellung:
      Eine lineare oder wellenartige Grenzfläche, die durch anatomische oder pathologische Veränderungen entsteht.

    Klinische Bedeutung:

    Das Interface-Zeichen tritt auf, wenn pathologische Prozesse zu einer veränderten Darstellung der normalen Gewebegrenzen führen. Es wird häufig verwendet, um spezifische Erkrankungen zu identifizieren oder ihre Ausdehnung zu bewerten.

    Häufige Ursachen:

    1. Pleurale Veränderungen:

      • Verdickungen oder Flüssigkeitsansammlungen in der Pleura können eine klare Abgrenzung zwischen Lunge und Pleura schaffen.
    2. Interstitielle Lungenerkrankungen:

      • Bei Erkrankungen wie Lungenfibrose entstehen Grenzflächen zwischen normalem Lungengewebe und fibrotischen Arealen.
    3. Atelektasen:

      • Der Kontrast zwischen kollabiertem und belüftetem Lungengewebe bildet ein Interface.
    4. Tumorprozesse:

      • Tumore, die an angrenzendes normales Gewebe grenzen, erzeugen eine Interface-Struktur, die diagnostisch genutzt werden kann.
    5. Lungenemphysem:

      • Übergänge zwischen normalem Parenchym und emphysematösen Regionen können ebenfalls ein Interface darstellen.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Interface-Zeichen hilft Radiologen dabei:

    • Die Grenze zwischen pathologischem und normalem Gewebe zu erkennen.
    • Die Ausdehnung von Erkrankungen wie Tumoren, Fibrosen oder anderen pathologischen Prozessen besser zu verstehen.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Interface-Zeichen selbst ist kein spezifisches Zeichen für eine einzelne Erkrankung, sondern ein allgemeines radiologisches Konzept. Es muss immer im klinischen Kontext interpretiert werden.

    Kerley Linien

    Kerley-Linien sind ein wichtiges radiologisches Zeichen, das auf einer Röntgenaufnahme des Thorax (insbesondere auf konventionellen Projektionsradiographien) sichtbar sein kann. Sie deuten in der Regel auf eine pathologische Veränderung im Lungengewebe oder in den Lymphgefäßen hin und haben diagnostische Relevanz.

    Arten von Kerley-Linien

    1. Kerley-A-Linien

      • Erscheinung: Feine, lange Linien, die von den Hilusregionen ausgehen und sich in Richtung der Lungenperipherie erstrecken (bis zu 6 cm lang). Sie verlaufen schräg.
      • Bedeutung: Hinweis auf interlobuläre Septenverdickung durch Flüssigkeit oder fibrotische Veränderungen, typischerweise bei chronischer Stauung oder interstitiellen Lungenerkrankungen.
      • Häufige Ursachen: Lungenödem, lymphatische Stauung, oder selten fibrotische Prozesse.
    2. Kerley-B-Linien

      • Erscheinung: Kurze, horizontale Linien in der Lungenperipherie (besonders in den unteren Lungenfeldern), meist weniger als 2 cm lang.
      • Bedeutung: Verdickung der interlobulären Septen durch Flüssigkeitseinlagerungen oder Lymphgefäßstauung.
      • Häufige Ursachen: Linksherzinsuffizienz, Lungenstauung, oder Lymphangiosis carcinomatosa.
    3. Kerley-C-Linien

      • Erscheinung: Feine, netzartige Linienstrukturen in der zentralen Lunge.
      • Bedeutung: Sehr selten gesehen, deutet auf eine diffuse interstitielle Verdickung hin.
      • Häufige Ursachen: Fortgeschrittenes interstitielles Lungenödem oder chronische Lungenerkrankungen.

    Klinische Bedeutung der Kerley-Linien

    Kerley-Linien werden häufig als Zeichen eines interstitiellen Lungenödems interpretiert, das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann. Sie sind insbesondere wichtig in der Differentialdiagnose von:

    • Linksherzinsuffizienz: Die häufigste Ursache für Kerley-B-Linien. Durch den erhöhten hydrostatischen Druck in den Lungengefäßen tritt Flüssigkeit in die interlobulären Septen aus.
    • Lymphangiosis carcinomatosa: Tumorbefall der Lymphgefäße, der zur Verdickung der interlobulären Septen führt.
    • Pulmonale venöse Hypertension: Kann ebenfalls zur interstitiellen Flüssigkeitsansammlung und Kerley-Linien führen.
    • Fibrotische Erkrankungen: Bei chronischen Prozessen können Verdickungen fibrotischer Natur ähnliche Linienmuster erzeugen.

    Differentialdiagnose

    Kerley-Linien sind nicht spezifisch und müssen immer im Kontext anderer Befunde (z. B. Herzgröße, Lungengefäße) interpretiert werden. Bei Herzinsuffizienz sind sie oft mit einem vergrößerten Herzschatten und prominenten Lungenvenen assoziiert.

    Kometenschweif-Zeichen (Comet-tail sign)

    Das Kometenschweif-Zeichen (englisch: Comet-Tail Sign) ist ein radiologisches Muster, das in verschiedenen bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder CT beschrieben wird. Es erinnert an einen Schweif, der von einem zentralen Punkt ausgeht, ähnlich wie bei einem Kometen.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Lineare, nachlaufende Schatten oder Streifen, die von einem zentralen Punkt oder einer Struktur ausgehen.
      • Die Darstellung kann in verschiedenen Modalitäten variieren:
        • Ultraschall: Hochreflektive Streifen ohne Schallschatten.
        • Röntgen/CT: Streifenförmige oder keilförmige Strukturen, oft mit Verdichtungen assoziiert.

    Klinische Bedeutung:

    Das Kometenschweif-Zeichen ist ein unspezifisches, aber hilfreiches Zeichen, das in verschiedenen klinischen Kontexten beobachtet wird. Es gibt wertvolle Hinweise auf pathologische Prozesse, die mit dichten oder verdichtenden Strukturen verbunden sind.

    Häufige Ursachen:

    • Narbenkarzinom in der Lunge:
      • Typischerweise eine zentral gelegene Masse mit einem streifenförmigen „Schweif“ aus fibrotischen Veränderungen, die zur Pleura hin ziehen.
    • Pleuroparenchymale Prozesse:
      • Veränderungen bei Asbestose oder anderen fibrotischen Erkrankungen können dieses Zeichen hervorrufen.
    • Pneumonien:
      • Lokal begrenzte Verdichtungen können Schweifstrukturen aufweisen.
    • Fremdkörper:
      • In der Lunge oder anderen Körperregionen kann ein Fremdkörper mit fibrotischen oder entzündlichen Reaktionen verbunden sein, die das Zeichen verursachen.
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    Diagnostische Bedeutung:

    Das Kometenschweif-Zeichen ist ein hilfreiches Indiz für:

    • Chronische Erkrankungen: Wie fibrotische Prozesse oder chronische Infektionen.
    • Gutartige Veränderungen: Besonders in der Gallenblase oder im Ultraschall.
    • Malignome: Besonders im Zusammenhang mit Narbenkarzinomen.

    Luft-Bronchogramm-Zeichen (Air bronchogram sign)

    Das Luft-Bronchogramm-Zeichen (englisch: Air Bronchogram Sign) ist ein charakteristisches radiologisches Muster, das vor allem in Thoraxaufnahmen und Computertomographie (CT) beobachtet wird. Es beschreibt die Darstellung von luftgefüllten Bronchien innerhalb eines verdichteten Lungengewebes, die normalerweise unsichtbar sind.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Hypodense, lineare oder verzweigte Strukturen (luftgefüllte Bronchien), die sich in einem helleren, verdichteten Lungenbereich abheben.
    • Voraussetzung:
      Die Umgebung muss dichter sein als die luftgefüllten Bronchien, damit diese sichtbar werden.

    Klinische Bedeutung:

    Das Luft-Bronchogramm-Zeichen ist ein Hinweis auf alveoläre Konsolidierungen oder pathologische Prozesse, die das Lungengewebe dichter machen, während die Bronchien selbst luftgefüllt bleiben.

    Häufige Ursachen:

    1. Pneumonie:

      • Häufigste Ursache, z. B. bei bakteriellen Pneumonien, wo das Zeichen auf eine alveoläre Füllung mit Flüssigkeit, Eiter oder Zellresten hinweist.
    2. Atelektase:

      • Bei partiellen Lappenkollapsen, solange die Bronchien offen bleiben.
    3. Lungenödem:

      • Häufig bei kardial bedingtem Ödem, wo Flüssigkeit in die Alveolen austritt.
    4. Lungeninfarkte:

      • Nach Embolien, wenn das Parenchym verdichtet ist, aber die Bronchien luftgefüllt bleiben.
    5. Tumore:

      • Besonders bei alveolär wachsenden Tumoren (z. B. Adenokarzinom im bronchioloalveolären Muster).
    6. ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome):

      • Weit verbreitete alveoläre Füllung bei schwerem Lungenversagen.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Luft-Bronchogramm-Zeichen ist ein wichtiges radiologisches Zeichen, das hilft:

    • Die Art der Verdichtung zu bewerten: Alveoläre (z. B. Pneumonie) versus interstitielle Prozesse (z. B. Fibrose).
    • Die Lokalisation zu bestimmen: Lungenabschnitte oder -lappen können anhand des Musters besser eingegrenzt werden.
    • Differenzialdiagnosen einzugrenzen: Es deutet auf Prozesse hin, bei denen die Bronchien offen, aber die Alveolen betroffen sind.

    Differenzialdiagnosen:

    • Fehlendes Luft-Bronchogramm bei Atelektasen oder Tumoren kann auf eine vollständige Bronchusobstruktion hinweisen.

    Lufthalbmond-Zeichen (Air crescent sign)

    Das Lufthalbmond-Zeichen (englisch: Air Crescent Sign) ist ein radiologisches Muster, das typischerweise in Thorax-CT– aber auch in der konventionellen Röntgenaufnahmen des Thorax gesehen wird. Es beschreibt die Ansammlung von Luft in Form eines halbmondförmigen Saums zwischen einer Läsion (z. B. einem Pilzball) und dem umgebenden Lungengewebe.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Eine halbmondförmige Zone niedriger Dichte (Luft) um eine zentrale, hyperdense Läsion, meist innerhalb eines Hohlraums (z. B. Kavitation).
      • Der Luftraum entsteht durch Schrumpfung oder Retraktion des Gewebes um die zentrale Masse herum.

    Klinische Bedeutung:

    Das Lufthalbmond-Zeichen weist typischerweise auf chronische oder infektiöse Prozesse hin und ist ein wichtiges diagnostisches Zeichen für Pilzinfektionen und andere pulmonale Erkrankungen.

    Häufige Ursachen:

    1. Aspergillom (Pilzball):

      • Häufigste Ursache.
      • Ein Pilzball (z. B. Aspergillus) bildet sich in einer bestehenden Lungenkavitation, typischerweise bei Patienten mit Tuberkulose in der Anamnese.
    2. Invasive Aspergillose:

      • Kann das Zeichen in späteren Stadien zeigen, wenn nekrotisches Gewebe abgelöst wird.
    3. Tuberkulose:

      • Tuberkulöse Kavitationen, die sich sekundär infizieren können, führen oft zu diesem Zeichen.
    4. Septische Embolien:

      • Kavitationen durch septische Prozesse mit Nekrose.
    5. Andere Pilzinfektionen:

      • Mucormykose oder andere opportunistische Infektionen bei immungeschwächten Patienten.
    6. Lungenabszesse:

      • Nach Drainage kann ein halbmondförmiger Luftraum entstehen.

    Diagnostische Bedeutung:

    • Das Lufthalbmond-Zeichen ist ein Hinweis auf nekrotische Prozesse oder auf die Besiedelung eines Hohlraums durch Pilze oder andere Pathogene.
    • Es tritt häufig in späteren Krankheitsstadien auf und kann auf eine Verbesserung des Immunsystems hinweisen, da das nekrotische Gewebe von der Immunabwehr entfernt wird.

    Differenzialdiagnosen:

    • Das Zeichen ist nicht pathognomonisch für eine bestimmte Erkrankung. Differenzialdiagnosen umfassen:
      • Primäre oder sekundäre Lungentumoren mit Kavitationen.
      • Kavitationen bei rheumatischen Erkrankungen oder Vaskulitiden (z. B. Granulomatose mit Polyangiitis).

    Monod-Zeichen (Monod sign)

    Das Monod-Zeichen (englisch: Monod Sign) ist ein radiologisches Muster, das in der Thorax-CT oder konventionellen Röntgenaufnahme der Lunge zu sehen ist. Es beschreibt eine Luftschicht, die einen Pilzball (Aspergillom) innerhalb einer präformierten Kavität umgibt.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Eine dichte, abgerundete Masse (der Pilzball), die in einer präformierten Kavität liegt.
      • Um den Pilzball herum ist eine dünne, klare Luftschicht sichtbar, die ihn von der Wand der Kavität abgrenzt.
      • Der Pilzball ist oft nicht fest mit der Wand der Kavität verbunden und kann je nach Patientenlagerung seine Position ändern.

    Klinische Bedeutung:

    Das Monod-Zeichen ist ein klassisches radiologisches Zeichen für ein Aspergillom (Pilzball) und tritt typischerweise bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen auf.

    Häufige Ursachen:

    1. Aspergillom:

      • Das häufigste Szenario. Aspergillus-Pilze besiedeln bereits bestehende Hohlräume in der Lunge, wie sie durch chronische Erkrankungen entstehen.
    2. Tuberkulose:

      • Kavitationen, die durch Tuberkulose entstanden sind, bieten ideale Bedingungen für die Entwicklung eines Pilzballs.
    3. Sarkoidose:

      • Kann ebenfalls Kavitationen hinterlassen, die sekundär von Pilzen besiedelt werden.
    4. Bronchiektasen:

      • Erweiterungen der Bronchien können bei schweren Fällen zu Hohlräumen führen, die Aspergillus-Pilze besiedeln.
    5. Abszess-Hohlräume:

      • Infektionen, die zu Kavitationen führen, können ebenfalls das Zeichen zeigen, wenn sie sekundär von Pilzen besiedelt werden.

    Differenzierung zum Lufthalbmond-Zeichen:

    Das Monod-Zeichen ist spezifisch für eine präformierte Kavität mit einem Pilzball, während das Lufthalbmond-Zeichen auch bei nekrotischen Tumoren, Abszessen oder anderen Pathologien auftreten kann.


    Diagnostische Bedeutung:

    Das Monod-Zeichen ist ein starker Hinweis auf ein Aspergillom und erfordert oft weitere diagnostische und therapeutische Schritte:

    • Diagnose: Serologische Tests (z. B. Aspergillus-Antikörper) oder eine Biopsie können das Pilzball-Bild ergänzen.
    • Therapie: In einigen Fällen ist eine chirurgische Entfernung des Aspergilloms notwendig, insbesondere bei wiederholten Hämoptysen.

    Popcorn-Kalzifikationen (Presence of popcorn calcifications)

    Popcorn-Kalzifikationen (englisch: Presence of Popcorn Calcifications) sind ein charakteristisches radiologisches Muster, das durch große, unregelmäßige und „popcorn“-ähnliche Verkalkungen in einer Läsion gekennzeichnet ist. Es wird vor allem in Röntgenbildern und CT-Aufnahmen beobachtet.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Grobe, klumpige Verkalkungen, die in ihrer Form an Popcorn erinnern.
      • Sie treten typischerweise in gutartigen Läsionen oder Tumoren auf.
    • Lokalisation:
      • Meist in Weichteilen oder Lungengewebe.

    Klinische Bedeutung:

    Popcorn-Kalzifikationen sind ein Hinweis auf gutartige Prozesse, insbesondere Tumore, die Verkalkungen als Teil ihrer Reifung oder Degeneration aufweisen.

    Häufige Ursachen:

    1. Pulmonales Hamartom:

      • Das klassische Beispiel für Popcorn-Kalzifikationen.
      • Gutartiger Lungentumor, bestehend aus einer Mischung von Knorpel, Fett, Bindegewebe und manchmal Knochen.
    2. Fibroadenom der Brust:

      • Gutartige Tumoren der Brustdrüse, die popcornartige Verkalkungen entwickeln können, besonders nach degenerativen Veränderungen.
    3. Chondroides Gewebe:

      • Verkalkungen in Tumoren wie Chondromen oder Chondrosarkomen können ebenfalls dieses Muster zeigen.
    4. Osteochondrom:

      • Gutartige Knochentumoren, die verkalkte Knorpelkappen entwickeln, die wie Popcorn aussehen können.
    5. Andere gutartige Tumoren:

      • Z. B. Myxochondrome, die ähnliche Verkalkungsmuster aufweisen.

    Differenzialdiagnosen:

    Popcorn-Kalzifikationen deuten in der Regel auf gutartige Läsionen hin, sollten jedoch von anderen Verkalkungsmustern unterschieden werden, wie z. B.:

    • Eiweißartige Verkalkungen (feine Verkalkungen bei Schilddrüsenkarzinomen).
    • Ringförmige Verkalkungen (bei Aneurysmen oder Zysten).

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Vorhandensein von Popcorn-Kalzifikationen ist ein hilfreiches diagnostisches Zeichen, das:

    • Gutartige Tumore (z. B. Hamartome oder Fibroadenome) von malignen Prozessen abgrenzen kann.
    • Weitere invasive Maßnahmen wie Biopsien möglicherweise unnötig macht, wenn das Zeichen in einem passenden klinischen Kontext auftritt.

    Scimitar-Zeichen (Scimitar sign)

    Das Scimitar-Zeichen (englisch: Scimitar Sign) ist ein charakteristisches radiologisches Muster, das hauptsächlich auf Thorax-Röntgenaufnahmen sichtbar ist. Es wird durch eine geschwungene Gefäßstruktur verursacht, die an die Form eines orientalischen Säbels (Scimitar) erinnert. Dieses Zeichen ist ein Hinweis auf eine seltene angeborene Gefäßanomalie, das sogenannte Scimitar-Syndrom.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Eine geschwungene, säbelähnliche Linie im rechten unteren Lungenfeld.
      • Diese Linie wird durch eine abnormale Drainage der Lungenvenen in die untere Hohlvene (Vena cava inferior) verursacht.
    • Lokalisation:
      • Typischerweise im rechten unteren Lungenfeld.

    Klinische Bedeutung:

    Das Scimitar-Zeichen ist ein diagnostischer Hinweis auf das Scimitar-Syndrom, eine seltene Form einer partiellen anomalous pulmonary venous return (PAPVR), bei der die rechte Lunge venös fehlgeleitet wird.

    Häufige Merkmale des Scimitar-Syndroms:

    1. Anomale venöse Drainage:

      • Lungenvenen der rechten Lunge drainieren direkt in die Vena cava inferior, statt in das linke Atrium.
    2. Rechtsseitige Hypoplasie:

      • Die betroffene Lunge ist häufig kleiner als normal, mit begleitenden Bronchial- und Gefäßanomalien.
    3. Assoziationen:

      • Kann mit anderen angeborenen Herzfehlern oder vaskulären Anomalien assoziiert sein, wie z. B. einem Vorhofseptumdefekt (ASD).
    4. Symptome:

      • Variabel, von asymptomatisch bis zu schweren respiratorischen oder kardiovaskulären Symptomen.

    Differenzialdiagnosen:

    Andere Ursachen für geschwungene Linien auf Röntgenbildern, die vom Scimitar-Zeichen abgegrenzt werden müssen:

    • Atelektasen: Linienartige Verdichtungen können ähnlich aussehen, jedoch ohne vaskuläre Ursache.
    • Pleurale Veränderungen: Fibrosen oder alte Narbenbildungen.
    • Lungentumoren: In seltenen Fällen können Tumoren in ähnlicher Form projiziert werden.

    Diagnostische Bedeutung:

    • Spezifisch für das Scimitar-Syndrom: Das Scimitar-Zeichen ist ein diagnostisches Schlüsselmerkmal und oft Anlass für weitere Untersuchungen wie CT-Angiografie oder MRT zur Bestätigung der Gefäßanomalien.
    • Therapie: Die Behandlung reicht von konservativem Management bei asymptomatischen Patienten bis hin zu chirurgischen Eingriffen bei symptomatischen Fällen.

    Schneegestöber-Zeichen (Snowstorm sign)

    Das Schneegestöber-Zeichen (englisch: Snowstorm Sign) ist ein radiologisches Muster, das sowohl im Röntgen-Thorax als auch in der CT-Thorax-Bildgebung beobachtet werden kann. Es beschreibt ein diffus-fleckiges, unscharfes Muster, das oft mit disseminierten kleinen Noduli assoziiert ist. Es deutet typischerweise auf lymphatische oder disseminierte Prozesse in der Lunge hin.


    Darstellung im Röntgen-Thorax:

    • Merkmale:
      • Unscharfe, diffus verteilte kleine Noduli, die oft schwer abzugrenzen sind.
      • In schweren Fällen homogen fleckige Opazitäten, die einem „Schneegestöber“ ähneln.
    • Einschränkungen:
      • Geringe Sensitivität für kleine Noduli (<5 mm), die oft nur in der CT sichtbar sind.
      • Kann nur bei ausgeprägter Krankheitslast diagnostisch nützlich sein.

    Darstellung im CT-Thorax:

    • Merkmale:
      • Hochauflösendes CT (HRCT) zeigt:
        • Diffuse, multiple kleine Noduli (<5 mm).
        • Teilweise mit Verteilung entlang der Lymphwege (perilymphatische Noduli) oder im Interstitium.
      • Kann auch Milchglasverschattungen oder verdickte interlobuläre Septen umfassen.
    • Vorteil gegenüber Röntgen:
      • Präzisere Darstellung kleiner Noduli und ihrer Verteilungsmuster (z. B. perilymphatisch, zufällig oder zentrilobulär).

    Klinische Bedeutung:

    Häufige Ursachen:

    1. Lymphangiosis carcinomatosa:

      • Maligne Infiltration der lymphatischen Bahnen der Lunge, typisch bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen.
      • Häufigstes Szenario für ein Schneegestöber-Muster.
    2. Miliartuberkulose:

      • Hämatogene Streuung von Tuberkulose, gekennzeichnet durch diffus verteilte kleine Noduli.
    3. Pneumokoniose:

      • Beruflich bedingte Staublungenerkrankungen wie Silikose oder Anthrakose.
    4. Disseminierte Infektionen:

      • Z. B. bei Pilzinfektionen (Histoplasmose, Candidose) oder viralen Infekten bei Immunsuppression.
    5. Immunsuppressive Erkrankungen:

      • Diffuse pulmonale Veränderungen bei Patienten mit HIV, posttransplantationeller Immunsuppression oder hämatologischen Erkrankungen.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Schneegestöber-Zeichen sollte von anderen diffusen Mustern unterschieden werden, z. B.:

    • Milchglasverschattungen: Diffuser und weniger nodulär.
    • Honeycombing (Honigwabenmuster): Typisch bei Fibrosen, mit zystischen Veränderungen.
    • Trapped Air: In der Exspirations-CT sichtbar, aber nicht diffus fleckig.

    Zusammenfassung:

    • Röntgen: Das Schneegestöber-Zeichen ist schwer zu erkennen und unspezifisch.
    • CT: Die HRCT ist die bevorzugte Methode, um dieses Zeichen präzise darzustellen und die zugrunde liegende Erkrankung einzugrenzen.

    Schienen-Zeichen (Railway track appearance)

    Das Schienen-Zeichen (englisch: Railway Track Appearance) ist ein radiologisches Muster, das in der RX– und CT-Thoraxbildgebung beobachtet wird. Es beschreibt die parallelen Linien, die durch verdickte Bronchialwände entstehen, ähnlich den parallelen Schienen eines Eisenbahngleises.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Zwei parallele Linien, die entlang der Lungenbronchien verlaufen.
      • Das Zeichen entsteht durch Verdickungen der Bronchialwände, oft in Kombination mit Schleim oder Sekret im Lumen.
    • Lokalisation:
      • Häufig in den zentralen Lungenregionen, aber auch in den peripheren Bereichen sichtbar.

    Klinische Bedeutung:

    Das Schienen-Zeichen ist ein Hinweis auf bronchiale Erkrankungen, bei denen die Wände der Bronchien durch Entzündungen oder Fibrosen verdickt sind.

    Häufige Ursachen:

    1. Bronchiektasen:

      • Chronisch dilatierte Bronchien mit verdickten Wänden durch wiederholte Infektionen oder Entzündungen.
    2. Chronische Bronchitis:

      • Entzündliche Veränderungen der Bronchialwände bei COPD oder langjähriger Reizung durch Rauchen.
    3. Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA):

      • Hypersensitivitätsreaktion auf Aspergillus mit Bronchialwandverdickungen und Schleimansammlungen.
    4. Mukoviszidose:

      • Genetisch bedingte Erkrankung mit chronischen Infektionen und Schleimbildung, die zu Wandverdickungen und Bronchiektasen führt.
    5. Tuberkulose:

      • Chronische Infektionen, die zu strukturellen Veränderungen der Bronchialwände führen können.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Schienen-Zeichen sollte von anderen parallelen Linienmustern unterschieden werden, z. B.:

    • Interlobuläre Septenverdickung: Charakteristisch für interstitielle Lungenerkrankungen.
    • Gefäßanomalien: Parallele Linien können auch durch vaskuläre Strukturen simuliert werden.

    Diagnostische Bedeutung:

    • Das Schienen-Zeichen ist ein starkes Indiz für chronische oder entzündliche Bronchialerkrankungen und hilft bei der Differenzierung zwischen obstruktiven und infektiösen Lungenerkrankungen.
    • Es kann die Planung weiterer diagnostischer Maßnahmen wie eine Bronchoskopie oder Funktionstests lenken.

    Silhouetten-Zeichen (Silhouette Sign)

    Das Silhouetten-Zeichen (englisch: Silhouette Sign) ist ein radiologisches Phänomen, das vor allem in Thoraxaufnahmen und Computertomographie (CT) der Lunge verwendet wird. Es beschreibt den Verlust der sichtbaren Abgrenzung zwischen zwei benachbarten Strukturen mit unterschiedlicher Dichte, wenn eine der Strukturen pathologisch verändert ist.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Normalerweise sind angrenzende Strukturen mit unterschiedlicher Dichte, wie Lunge (Luftdichte) und Herz (Weichteildichte), gut voneinander abgrenzbar.
      • Beim Silhouetten-Zeichen verschwimmt diese Grenze, da eine pathologische Veränderung (z. B. Konsolidierung) die Dichte der angrenzenden Struktur angleicht.

    Klinische Bedeutung:

    Das Silhouetten-Zeichen wird vor allem genutzt, um Lokalisationen von Pathologien im Thorax zu bestimmen, insbesondere in der Lunge.

    Häufige Ursachen:

    1. Pneumonie:

      • Eine der häufigsten Ursachen. Konsolidierungen in spezifischen Lungenabschnitten führen zum Verlust der angrenzenden Strukturen:
        • Rechte Herzgrenze: Mittellappenpneumonie.
        • Linke Herzgrenze: Lingulapneumonie.
        • Zwerchfellgrenzen: Unterlappenpneumonie.
    2. Atelektasen:

      • Kollabiertes Lungengewebe führt zu einem ähnlichen Verlust der Grenzflächen.
    3. Tumore:

      • Raumforderungen, die mit benachbarten Strukturen densitätsähnlich sind, können das Zeichen ebenfalls hervorrufen.
    4. Pleuraerguss:

      • Ergüsse in der Pleura können angrenzende Strukturen unsichtbar machen.
    5. Pulmonale Infarkte:

      • In bestimmten Lungenbereichen verursachen sie ähnliche Verdichtungen und können das Zeichen erzeugen.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Silhouetten-Zeichen ist ein hilfreiches Werkzeug für die Lokalisation und Differenzierung von thorakalen Pathologien. Beispiele:

    • Der Verlust der rechten Herzgrenze deutet auf eine Konsolidierung im mittleren Lungenlappen hin.
    • Der Verlust der Zwerchfellkontur deutet auf eine untere Lappenbeteiligung hin.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Silhouetten-Zeichen kann von anderen Mustern wie Atelektasen, ergussbedingter Verdrängung oder Tumorwachstum begleitet sein. Eine sorgfältige Beurteilung der Dichteveränderungen und angrenzenden Strukturen ist erforderlich.

    Sonnenstrahlen-Zeichen (Sunburst sign)

    Das Sonnenstrahlen-Zeichen (englisch: Sunburst Sign) im Kontext des Röntgen-Thorax oder CT-Thorax bezieht sich auf strahlenförmig angeordnete lineare Opazitäten, die von einer zentralen Struktur ausgehen. Es wird hauptsächlich in der Beurteilung von thorakalen Raumforderungen oder Gefäßanomalien verwendet.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Strahlenförmige oder radiäre Opazitäten, die von einem zentralen Punkt, wie einer Masse, einem Tumor oder einem vaskulären Zentrum, ausgehen.
      • Im CT werden diese radiären Strukturen klarer dargestellt als im konventionellen Röntgen.
    • Darstellung:
      • Sichtbar bei Kontrastmittel-CT (z. B. bei vaskulären Läsionen) oder bei Röntgenaufnahmen in direkter Projektion.

    Klinische Bedeutung im Thorax:

    Das Sonnenstrahlen-Zeichen deutet auf infiltrative oder stark vaskularisierte Prozesse hin, die eine strahlenförmige Ausdehnung in das umliegende Gewebe verursachen.

    Häufige Ursachen:

    1. Lungenkarzinom (insbesondere Pancoast-Tumor):

      • Tumorwachstum, das peripher gelegene Gewebe infiltriert und strahlenförmige Opazitäten erzeugt.
    2. Vaskuläre Anomalien:

      • Arteriovenöse Malformationen oder stark vaskularisierte Tumoren können ein strahlenförmiges Muster erzeugen.
    3. Mesotheliom:

      • Pleurale Tumoren mit Infiltration in die umgebenden Strukturen können radiäre Linien bilden.
    4. Fibrosierende Erkrankungen:

      • Z. B. idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) im fortgeschrittenen Stadium mit strahlenartigen Verwachsungen.
    5. Pulmonale Metastasen:

      • Stark vaskularisierte Metastasen können ein strahlenförmiges Aussehen zeigen, besonders bei bestimmten Tumoren wie Nierenzellkarzinomen.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Sonnenstrahlen-Zeichen im Thorax ist ein Hinweis auf aggressive, infiltrative oder vaskularisierte Prozesse und erfordert:

    • Ergänzende Bildgebung: CT-Angiografie zur Bewertung vaskulärer Beteiligung oder MRT bei Weichteilverdacht.
    • Gewebeproben: Biopsie zur definitiven Klärung bei tumorösen Prozessen.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Zeichen ist unspezifisch und muss von anderen radiären Mustern unterschieden werden, z. B.:

    • Bronchiektasen: Radiäre Linienmuster, die von zentralen Bronchien ausgehen, ohne Masse.
    • Vaskuläre Muster: Bei Lungenvenenfehlbildungen oder Thrombosen.
    • Narbenkarzinome: Radiäre Linienbildung um eine zentrale Narbe.

    Tramgleis-Zeichen (Tram truck line appearance)

    Das Tramgleis-Zeichen (englisch: Tram Truck Line Appearance) ist ein radiologisches Muster, das vor allem in der Thoraxbildgebung (Röntgen oder CT) beobachtet wird. Es beschreibt das parallele Auftreten von Bronchialwänden, die durch Verdickungen oder Veränderungen prominent sichtbar werden. Das Zeichen erinnert an die parallelen Schienen eines Straßenbahn- oder Eisenbahngleises.


    Radiologische Merkmale:

    • Erscheinung:
      • Zwei parallele Linien entlang der Bronchien oder Bronchiolen, die durch Verdickung der Bronchialwände entstehen.
      • Das Zeichen ist besonders gut in Längsschnitten der betroffenen Bronchien sichtbar.
    • Lokalisation:
      • Am häufigsten in zentralen oder peripheren Bereichen der Lunge.

    Klinische Bedeutung:

    Das Tramgleis-Zeichen ist ein Hinweis auf chronische oder entzündliche Erkrankungen der Atemwege, die mit einer Verdickung der Bronchialwände einhergehen.

    Häufige Ursachen:

    1. Bronchiektasen:

      • Dauerhaft erweiterte Bronchien mit verdickten Wänden durch chronische Entzündungen oder Infektionen.
    2. Chronische Bronchitis (COPD):

      • Entzündliche und strukturelle Veränderungen der Bronchialwände, oft bei Rauchern.
    3. Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA):

      • Verdickte Bronchialwände durch allergische Reaktion auf Aspergillus-Schimmelpilze.
    4. Mukoviszidose:

      • Genetisch bedingte Erkrankung mit chronischer Schleimbildung und Bronchialwandverdickungen.
    5. Postinfektiöse Veränderungen:

      • Residuen von bakteriellen oder viralen Infektionen der Atemwege.
    6. Tuberkulose:

      • Kann in chronischen Stadien zu strukturellen Wandverdickungen führen.

    Differenzialdiagnosen:

    Das Tramgleis-Zeichen muss von anderen parallelen Linienmustern unterschieden werden:

    • Gefäßstrukturen: Parallele Linien entlang von pulmonalen Gefäßen können das Zeichen imitieren.
    • Interlobuläre Septenverdickung: Bei interstitiellen Lungenerkrankungen treten ebenfalls parallele Linien auf, jedoch nicht entlang der Bronchien.

    Diagnostische Bedeutung:

    Das Tramgleis-Zeichen ist ein starkes Indiz für chronische Bronchialerkrankungen und erfordert oft weitere Untersuchungen wie:

    • Spirometrie: Zur funktionellen Beurteilung der Atemwege.
    • Mikrobiologie: Zur Identifikation von Erregern bei Infektionsverdacht.
    • CT: Zur detaillierten Analyse der Bronchialstruktur und des Ausmaßes der Veränderungen.
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